Voraussetzungen für die Rente mit 62
Rente mit 62 oder noch früher – das ist für viele Menschen ein Traum. Nach den neuen gesetzlichen Regelungen müssen die meisten Arbeitnehmer bis zum Alter von 67 arbeiten, es sei denn, sie erfüllen besondere Voraussetzungen. Wer 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann mit 63 Jahren in Rente gehen, ohne dass er Abschläge in Kauf nehmen muss. Das trifft allerdings nur auf die Berufstätigen zu, die sehr früh angefangen haben zu arbeiten und auch keine langen Zeiten der Arbeitslosigkeit erlebt haben. Die neuen Regelungen gelten übrigen auch für Beamte. Sie müssen ebenfalls länger arbeiten, um in den Genuss einer abschlagfreien Pension zu kommen.
Voraussetzungen für die Rente ab 62
Für die Rente mit 62 sind Voraussetzungen zu erfüllen. Mindestens 35 Jahre lang muss der zukünftige Rentner Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt haben. Wer früher in den Ruhestand gehen möchte, und Rente ab 62 beantragen möchte, muss mit Abschlägen von den monatlichen Rentenzahlungen rechnen. Für jeden Monat, den er vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter in Rente geht, werden ihm 0,3 Prozent abgezogen. Bei einer Rente mit 62 sind das mehr als 15 Prozent. Wer also plant, früher seinen Ruhestand zu genießen, muss genau durchrechnen, ob er es sich leisten kann, auf so viel Geld zu verzichten. Die Rentenversicherungsanstalt, bei der das Rentenkonto geführt wird, gibt Auskunft darüber, ob die Voraussetzungen für eine Rente mit 62 erfüllt sind und wie hoch die monatliche Rente dann ausfallen wird.
Wenn der Bescheid kommt, mit wie viel Rente ein Arbeitnehmer im günstigsten Fall rechnen kann, erleben die meisten Antragsteller ein böses Erwachen. Meist reicht schon die abschlagsfreie Rente nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Wenn dann noch Abzüge bei der Rente hinzukommen und möglicherweise eine Versteuerung berücksichtigt werden muss, wird die finanzielle Situation eng. Wer nicht rechtzeitig vorgesorgt und sich um eine Privatrente oder Rücklagen für das Alter gebildet hat, wird einen früheren Renteneintritt nicht finanzieren können. Eine Ausnahme sind Arbeitnehmer, für die eine Betriebsrente abgeschlossen wurde. Diese Renten werden zusätzlich gezahlt und können Finanzierungslücken abfedern.
Privat für das Alter vorsorgen
Der rechtzeitige Aufbau einer privaten Altersversorgung ist die beste Voraussetzung für einen frühen Ruhestand. Wer genügend Geld hat, kann Rente mit 62 oder 63 beantragen, ohne dass in die Abschläge der Rentenversicherung in eine finanzielle Notlage stürzen. Für welche Art der Altersvorsorge ein Arbeitnehmer sich entscheidet, hängt davon ab, wie viel Geld er monatlich erübrigen kann und wie risikobereit er ist. Anleger, die auf Sicherheit bedacht sind, können einen Riester-Vertrag abschließen oder sich für Riester Banksparen entscheiden. Diese Geldanlage gilt als sicher und wird sogar staatlich gefördert. Weitere sichere Anlagen sind Fondssparen oder der Kauf von Sparbriefen.
Wenn der Anleger gern ein höheres Risiko in Kauf nimmt, ist der Handel mit Aktien eine gute Option. Anfänger sollten hier jedoch den Rat eines Fachmanns einholen und sich gut informieren, bevor sie Wertpapiere kaufen. Dabei sollte nie die Devise außer Acht gelassen werden, dass das Risiko umso höher ist, je höher die Renditeversprechungen sind. Ein genaues Beobachten der Aktienkurse ist in jedem Fall hilfreich, um mit Aktien genügend Geld für das Alter zu erwirtschaften.
Eine sehr gute Investition für das Alter ist der Erwerb von Wohneigentum. Wenn keine Mietzahlungen für das Haus oder die Wohnung anfallen, lässt sich mit dem Geld besser auskommen, auch wenn die Zahlungen bei der Rente mit 62 niedrig ausfallen. Ein eigenes Haus ist eine Wertanlage. Falls es hart auf hart kommt, kann das Haus verkaufen, um an Geld zu kommen. Wenn im Alter eine Betreuung notwendig werden sollte, kann der Verbleib im Wohneigentum durch die Anstellung einer Pflegekraft aus Osteuropa gesichert werden. Der betagte Mensch muss dann sein gewohntes Umfeld nicht verlassen.